Sonntag, Juni 25, 2006

Der (große) Unterschied

"Es ist eine Stimmung wie beim Weltjugendtag" - hieß es in den letzten zwei Wochen immer angesichts der begeisterten Fans bei der Fussball-WM. Seit gestern abend sehe ich es etwas kritischer: nach dem Sieg der deutschen Fussballnationalmannschaft über Schweden feierten die Fans, lautstark gröhlend bis nach Mitternacht, sie blockierten eine Kreuzung mitten in der Stadt und zerschlugen Dutzende von Bierflaschen auf dem Asphalt. Zurückblieb eine schmutzige Stadt und alkoholisierte Fans, die manchen Passanten, der das nächtliche, sommerliche Bonn genießen wollte, die Strassenseite wechseln ließen. Das ist der (große) Unterschied zum Weltjugendtag: die jungen Leute waren nicht alkolisiert und ihren Abfall ließen sie nicht liegen, sondern trugen ihn zum nächsten Abfallkorb. Sie gröhlten nicht, sondern sangen und der Nationalstolz hielt sich in Grenzen. Angesichts der teilweise enthemmten Massen, die jetzt die deutsche Fahnen schwenken, kommt bei mir nicht nur Freude auf. Ist das nur eine große Party im Sommer? Die k.o.-Runde bei der WM setzt andere Gefühle frei als die Vorrunde. Hoffentlich singen die schwarz-rot-gold Angemalten in ihren Herzen nicht Lieder wie ".....und morgen die ganze Welt". Ihr Benehmen ist teilweise so.

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