Samstag, November 10, 2007

Kein Respekt mehr vor dem Kalender!


Alle Jahre wieder das gleiche Spiel. Es wird kräftig am Kalender herumgefummelt. Dass das Geld bestimmt, wann der Weihnachtsmarkt geöffnet wird, haben wir schmerzvoll erfahren müssen, wenn auch die „feierliche Eröffnung“ am 1.Dezember einen öffentlichen Akzent setzt, der hoffentlich beachtet wird.
Jetzt drehen die Karnevalisten am Kalender. Befallen von der grausamen Angst, in der kurzen Session nicht genug Geld zu verdienen, wird sie einfach verlängert. Man beginnt nicht mehr am 11.11., dem letzten Tag vor der früher üblichen Weihnachtsfastenzeit, sondern schon eine Woche früher – so geschehen am letzten Wochenende in Bonn und anderswo.
Immer wieder gibt es Karnevalssessionen, die Anfang Februar enden. In anderen Jahren dauern sie bis Anfang März. Der Kalender bringt es halt mit sich. Das war früher kein Grund zur
Aufregung, inzwischen aber wird es zum Problem, weil auch Karneval buchstabiert wird: „K“ wie Kommerz.
Nun könnte man sagen, kein Grund zu Aufregung, wenn nicht der Kalender etwas mit unserer Kultur, mit unserer christlichen Kultur zu tun hätte. Denn daran orientiert er sich mit seinen Festen, angefangen von Neujahr bis Silvester. Es gibt in unserem Land inzwischen eine
andere große Weltreligion, die immer mehr zunimmt, und die einen anderen Kalender hat, der auch etwas mit ihrer Identität zu tun hat.
Kein Muslime käme auf die Idee den Ramadan zu verschieben, nur weil es ihm geschäftlich oder aus einem anderen Grund besser passt. Ich kann mir vorstellen, dass man von dort sehr erstaunt zu uns Christen hinüberschaut, wie wir unsere Bräuche sehr leichtfertig anpassen oder aufgeben.
„Alles hat seine Zeit“, dieses Motto gilt nach wie vor, auch wenn man mir inzwischen sagt, ich würde wie Don Quichote gegen Windmühlen kämpfen. Ich werde weiter kämpfen, weil ich die
Gefahr sehe, die uns droht, wenn wir unsere kulturelle Identität leichtfertig preisgeben. Eine andere Kultur steht bereit, das Vakuum zu füllen.